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Lillian – beeindruckend: Patrycja Planik in der Hauptrolle – hat eigentlich ein besseres Leben in den USA gesucht, doch ohne Visum in New York kann sie nicht überleben. Also fasst sie einen Entschluss, wie er kühner und verrückter nicht sein könnte: Ohne adäquate Kleidung oder Ausrüstung und nur mit einem Stoffrucksack ausgerüstet macht sie sich zu Fuß auf zur Beringstraße, um von dort in ihre Heimat Russland zu gelangen.

Andreas Horvaths LILLIAN, der in Cannes in der Reihe Quinzaine des Réalisateurs seine Weltpremiere erlebte, ist ein bildgewaltiges und zugleich karges Werk, das mit jedem Schritt, den die Protagonistin sich erkämpft, mehr und mehr unter die Haut geht. Und zugleich ist der Film ein Roadmovie, in dem die USA von einer Seite gezeigt werden, wie man sie sonst im Kino selten sieht. Es ist auch die Geschichte einer Verwilderung und Verwahrlosung, eines Abschieds von der ohnehin recht fragil wirkenden Zivilisation, wie wir es etwa aus Sean Penns INTO THE WILD kennen.

Wie Penns Film, so beruht auch LILLIAN auf einem wahren Fall: Lillian Alling war eine osteuropäische Immigrantin, die in die USA ausgewandert ist und in den 20er-Jahren versucht hat, in ihr Heimatland zu Fuß zurückzukehren.

Der Film lief zuletzt am: Freitag, 13. 3. 2020
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