Skip to main content

Gerhard Gundermann war in der DDR als Liedermacher und Baggerfahrer bekannt. In seinen Liedern sang er vom Alltag der Arbeiter im Braunkohlerevier der Lausitz, setzte sich kritisch mit dem System auseinander und verarbeitete auch sein eigenes Wirken als Spitzel für die Stasi. Einmal spielte er gar im Vorprogramm von Bob Dylan. Gundermann lebte immer zwei Leben: Als erfolgreicher Musiker und als Arbeiter, als Familienvater und öffentliche Person, als Sozialist und als Querkopf, der wegen „prinzipieller Eigenwilligkeit“ aus der SED ausgeschlossen wurde.

Andreas Dresen (SOMMER VORM BALKON, ALS WIR TRÄUMTEN) konzentriert sich in seinem Biopic über den früh verstorbenen ostdeutschen Liedermacher auf die Mitte der 70er Jahre in der DDR sowie die 90er Jahre in der Nachwendezeit. Er zeichnet darin das kontrastreiche Bild einer höchst widersprüchlichen Person. Die bisweilen vollständig (und unplugged) vorgetragenen Songs bilden das Herzstück des Films. Um diese Lieder herum kreiert der Film behutsam die Geschichte eines Mannes, der mit seiner Vergangenheit als Stasi-Spitzel hadert.

In der Rolle des Gerhard Gundermann brilliert Alexander Scheer. Sein Hin- und Hergerissen sein zwischen Unsicherheit und Bekenntnis lässt den Zuseher glaubhaft am inneren Zwiespalt seiner Figur teilhaben.

„GUNDERMANN ist ein kluger, einfühlsamer, vielschichtiger und vor allem auch sehr berührender Beitrag zur deutsch-deutschen Geschichte, zu einem differenzierten, menschlicheren Umgang damit.“ (EPD-FILM)

Der Film lief zuletzt am: Sonntag, 23. 9. 2018
Zum Programm