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Der Gewinnerfilm der Jugendjury: 

La hija de todas las rabias
Daughter of Rage

Laura Baumeister, NI, 2022, 91 Min., Spanisch mit Untertitel in Deutsch, Französisch

Die elfjährige María lebt mit ihrer Mutter Lilibeth in einer Wellblechhütte am Rande der größten Müllhalde von Managua. Täglich geht María Müll sammeln, um damit ihr Überleben zu sichern. Ihre Mutter züchtet Hunde und verkauft sie an lokale Gangster. Als der Deal mit den Hundewelpen platzt, muss Lilibeth ihre Tochter überstürzt zurücklassen. In einem illegalen Recyclingzentrum trifft María auf den fantasievollen Tadeo, der ihr helfen will. Hin- und hergerissen zwischen Wut und Sehnsucht, macht sich María auf die Suche nach ihrer Mutter und einer besseren Zukunft.

Laura Baumeister hat mit ihrem Debüt etwas Sensationelles geschafft: Noch niemand aus Nicaragua hat im eigenen Land einen Spielfilm gedreht – bis jetzt. Anhand der berührenden Mutter-Tochter-Beziehung zeigt sie eine Nation, die in einer tiefen gesellschaftlichen Krise steckt. Um trotz allem eine hoffnungsvolle Geschichte zu erzählen, setzt sie – in Anknüpfung an die Tradition des Magischen Realismus – virtuos Tiermetaphern und Traumbilder ein. In der Hauptrolle brilliert mit ihrer unvergleichlichen Leinwandpräsenz die Laiendarstellerin Ara Alejandra Medal.

„Ein poetischer und kritischer Film zugleich.“ der-andere-film.ch


Jugendjury Begründung:

Laura Baumeister hat ihren Film ,,La hija de todas las rabias‘‘ als erste Frau in Nicaragua, trotz zahlreicher schwieriger Umstände, verwirklicht. Uns hat das soziakritische Werk einen einzigartigen und erschreckend realitätsnahen Einblick in ihr Heimatland, ein Land des globalen Südens, vermittelt. Die junge Laiendarstellerin hat durch ihre authentische Performance einen ungeschönten Eindruck in das Leben eines aus armen Verhältnissen stammenden Mädchens geschaffen. Sie zeigt uns, wie viele Kinder aufgrund ihres Umfelds zum schnellen Aufwachsen gezwungen werden. Der Film zeichnet sich durch eindrucksvolle Totalen und intime Kameraführung aus. Mithilfe der Traumsequenzen, in denen die Mutter metaphorisch als tierartig dargestellt wird, wird die Beziehung emotional vertieft und regt zum Nachdenken an. Die Geschichte einer Tochter, die mit der Trennung von ihrer Mutter zurechtkommen muss, hat uns zutiefst berührt.

Der Film lief zuletzt am: Montag, 18. 3. 2024
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