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DIE TAGE WIE DAS JAHR zeigt das Leben und die landwirtschaftliche Arbeit von Gottfried und Elfie Neuwirth auf einem kleinteiligen Gehöft in einem entlegenen Winkel des Waldviertels. Es gibt Schafe, Ziegen, Hühner, Bienen und Getreideflächen auf kargem Boden zu versorgen und weitgehend autark zu bestellen. Die beiden haben sich konsequent für eine "kleine" Wirtschaftsweise entschieden, betrachten ihre Tiere als Lebewesen und den Boden als eigenen Kosmos. Er verstehe sich, sagt Gottfried Neuwirth ganz zu Beginn, eher als Hütter seines Landes denn als ein beharrlich auf Ertragssteigerung ausgerichteter Bauer.

Der Film heftet sich diesem Leben auf die Spur, verzichtet auf Kommentare, Pädagogik und narrative Zuspitzungen, baut so eine Erzählung auf, die die verbreitete ressourcenzerstörende Praxis des Landwirtschaftens ad absurdum führt und zeigt: Es geht auch anders. Ein Jahr lang hat Regisseur Othmar Schmiderer die Arbeit und das Leben des Bauernpaars begleitet. Abseits alles Pittoreskem lässt sich der Film ganz auf den Rhythmus der unterschiedlichen Arbeitsprozesse ein. Und auch die Tiere erfüllen hier keine Statistenrollen, sondern werden als Ermöglicher und Begleiter des bäuerlichen Lebens gezeigt: Während der Bauer sich eine kleine Pause in der Horizontalen gönnt, schickt sich der Hund nach einer winzigen Geste allein an, die Schafe zurückzuholen. "Ein Film aus ruhiger Hand. Dem Beiwohnen all dieser Vorgänge wohnt etwas Meditatives inne, der besondere Rhythmus verschafft Genuss und Zuversicht" (Carolin Weidner/DOK Leipzig).

 

Der Film lief zuletzt am: Sonntag, 5. 5. 2019
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