Mit Die Klavierspielerin legte die Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek 1983 einen Roman vor, der mit sprachlicher Wucht Formen psychischer, verbaler und körperlicher Gewalt und Machtstrukturen aufzeigt.
Die Verfilmung des Romans von Michael Haneke ist ein kühles und zugleich aufwühlendes Drama einer (hysterischen? Borderline? perversen?) Frau, welche in sadomasochistischen Inszenierungen den Mythos der arrivierten, kunstsinnigen und bildungsbürgerlich wohlsituierten Persönlichkeit dekonstruiert. Hinter der perfekten Oberfläche entfaltet Haneke ein psychopathologisches Kaleidoskop, welches das Publikum irritiert, verstört und zum Nachdenken anregt: Wie viel Abgrund, Grausamkeit und Destruktivität verbirgt sich hinter der sogenannten „Normalität“?
Beste Hauptdarstellerin, Bester Hauptdarsteller, Großer Preis der Jury Int. Filmfestspiele Cannes 2001