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Sie ist Kultobjekt, österreichische Erfindung und Bestseller in den USA: die Glock. Die halbautomatische Schnellfeuerwaffe ist seit Beginn der 80er Jahre einer der Exportschlager Österreichs. In Blockbustern zücken sie Hollywoodstars, im realen Leben benützen sie Soldaten und Polizisten genauso wie ihre Gegner aus der Unterwelt und Bands wie Cypress Hill oder Wu Tang Clan beschwören in ihren Texten ihre tödliche Unfehlbarkeit. Im englischsprachigen Raum gilt das Wort „Glock“ als Synonym für Waffe.

Fritz Ofner und Eva Hausberger gehen in ihrem präzise recherchierten Dokumentarfilm WEAPON OF CHOICE dem Phänomen und der Geschichte der Glock nach. Ihre Recherchen führen sie vom kleinen Werk im niederösterreichischen Deutsch-Wagram quer durch die USA bis in die Kriegsgebiete des Irak. Nach und nach enthüllt der investigative Filmessay unerhörte Verstrickungen von Macht, Geld, Gewalt und Politik. Ein Ex-Elite-Soldat kommt zu Wort, der bei der Festnahme Saddam Husseins zum Sondereinsatzkommando gehörte und die Glock des irakischen Diktators sicher stellte. Der milliardenschwere Namensgeber Gaston Glock selbst lebt in einer Villa am Wörthersee. Das Unternehmen weigerte sich, mit den Filmemachern zu sprechen, drohte vielmehr mit Klagen. WEAPON OF CHOICE dokumentiert eine österreichische Geschichte des Wegschauens, denn das Geschäft mit dem Tod läuft meist im Verborgenen ab.

„Ein gründlich recherchierter, kritischer, unaufgeregter Film“ (DER SPIEGEL).

Der Film lief zuletzt am: Donnerstag, 11. 10. 2018
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