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Noé, seine Frau Anatolia und ihr 14-jähriger Sohn Segundo leben hoch oben in den Bergen und haben sich dem traditionellen peruanischen Kunsthandwerk verschrieben - sie fertigen prachtvolle, detailreiche Miniaturaltäre an, sogenannte "Retablos". Segundo liebt es, mit seinem Vater in der Werkstatt zu arbeiten, obwohl er eigentlich gerne noch "andere Dinge" sehen möchte. Die Welt "da draußen" bleibt dem Jugendlichen bis auf vereinzelte Ausflüge auf Märkte und traditionelle Volksfeste weitgehend verschlossen. Als das vertrauensvolle Verhältnis zwischen Vater und Sohn plötzlich Risse bekommt, scheint Segundo das Angebot seines Nachbarn verlockend, sein eigenes Geld auf einer Baumwollplantage unten im Tal zu verdienen.

In seinem berührenden Debütfilm, der bemerkenswerterweise gänzlich in der indigenen Sprache Quechua gedreht wurde, verwendet Regisseur Álvaro Delgado-Aparicio das traditionelle Setting peruanischer Volkskultur, um von einer sehr aktuellen Problematik zu erzählen. Schonungslos blickt er hinter die Fassade einer traditionsbewussten indigenen Dorfgemeinschaft, in der strenge patriarchale Regeln herrschen und die moderne Welt ausgespart bleibt. In bunte, gesättigte Farben getaucht, lässt der Film Tradition und Moderne aufeinanderprallen und einen jungen Künstler seinen Weg suchen.

"Sensitive, slow-building but always immersive (...) wherever RETABLO reaches audiences, it’s certain to win an engaged and appreciative reception." (Screendaily)

 

Der Film lief zuletzt am: Sonntag, 31. 3. 2019
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