Daniel Blake ist ein anständiger, zeitlebens Steuern zahlender Durchschnittsengländer – bis seine Gesundheit ihm einen Strich durch die Rechnung macht. Jetzt, im gesetzteren Alter, will ihm die willkürliche Staatsbürokratie den Bezug von Sozialhilfe verweigern. Schnell gerät er in einen Teufelskreis von Zuständigkeiten, Bestimmungen und Antragsformularen - die geradezu kafkaeske Situation zwingt ihn fast in die Knie. Da lernt er Katie und ihre beiden Kinder kennen. Sie raufen sich zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammen und erfahren neben den ständigen Seitenhieben der Behörden auch viel Solidarität. Doch die bürokratischen Klippen des sogenannten Sozialstaates sind tückisch. Da wird Ohnmacht zur Wut – aber so leicht geben Daniel und Katie ihre Träume und Hoffnungen nicht auf.
Auch mit 80 Jahren wird Meisterregisseur Ken Loach nicht müde, sich in seinen kurzweiligen Spielfilmen für die Rechte der Unterprivilegierten zu engagieren und sich dabei immer ganz nah an den realen Umständen zu orientieren. Lakonisch und mit einer Prise Sarkasmus nimmt er in seinem neuen Film den Sozialstaat ins Visier. Unaufgeregt und hochemotional erzählt er von den Ungerechtigkeiten im System – nicht nur in Großbritannien, sondern überall in Europa. Dafür wurde er in diesem Jahr in Cannes mit der Goldenen Palme für den ›Besten Film‹ und in Locarno und San Sebastian mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.