Seit seine Frau bei einem tragischen Autounfall grausam verbrannte, setzt der angesehene plastische Chirurg Dr. Robert Ledgard alles daran, eine widerstandsfähige, künstliche Haut zu erschaffen. Diese hätte ihr damals das Leben retten können. Nach zwölf Jahren unermüdlicher Forschungsarbeit ist es Dr. Ledgard nun endlich gelungen, eine robuste und doch makellose Haut zu entwickeln, die gegen alle äußeren Einflüsse resistent ist. Was Ledgard jetzt noch braucht, ist die bedingungslose Mitarbeit eines Komplizen sowie ein Forschungsobjekt, das sich der qualvollen Prozedur einer Transplantation unterzieht. Ethisch-moralische Bedenken sind Ledgard gänzlich fremd und seine treue Haushälterin Marilia unterstützt ihn in jeder Hinsicht. Fehlt nur noch ein menschliches Versuchskaninchen. Da erinnert sich Ledgard an eine offene Rechnung…. .
In seinem 18. Film wagt Spaniens Erfolgsregisseur Pedro Almodóvar einen Ausflug ins Horror-Genre. Der Schrecken in LA PIEL QUE HABITO ist aber subtil. "Ich wollte die Geschichte nüchtern und stringent erzählen", so Almodóvar, "frei von allem visuellen Manierismus und jeglicher Blutrünstigkeit." Die Geschichte vom traurigen Frankenstein, der sich ein wunderschönes Monster erschafft, kombiniert der Film geschickt mit den Themen Identität und Geschlechterrollen, um schließlich der vom grassierenden Jugendwahn profitierenden Schönheitschirurgie sowie der Genetik kleine kritische Nadelstiche zu versetzen. Wie oft bei Almodóvar steckt auch LA PIEL QUE HABITO voller Film-Zitate - von Hitchcock über ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN, von Fritz Langs DR. MABUSE bis Georges Franjus Klassiker des phantastischen Horrorfilms AUGEN OHNE GESICHT. Die Inszenierung selbst beinhaltet jedoch sämtliche vertraute Ingredienzien eines klassischen Almodóvar-Films. Als da wären : wahnwitzige Wendungen, clevere Zeitsprünge sowie hohe Schauspielkunst.
Antonio Banderas, dessen Karriere in den 1980er Jahren bei Pedro Almodóvar begann, läuft in der Rolle des Schönheitschirurgen zu alter Hochform auf, ebenso wie Almodóvars Altmuse Marisa Paredes und die hübsche Elena Anaya. "Den Grusel-Mythos mischt Almodóvar mit amüsiertem Augenzwinkern und ganz großer Lust am Fabulieren zu einem melodramatischen, famos verspielten Thriller auf. Die exquisite Ausstattung gerät zum opulenten Vergnügen", urteilt PROGRAMMKINO.DE über den Film.
Und DIE WELT schreibt: "Das Wechselspiel der Verwandtschaften und Geschlechter geht in LA PIEL QUE HABITO weiter, als Almodóvar es je zuvor getrieben hat. Das Spiel mit den Geschlechterrollen wird bis zum physischen Endpunkt getrieben."