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Ein Verbrechen war in Peter Handkes poetologischem Programm für seinen dritten Roman Die Angst des Tormanns beim Elfmeter ein notwendiges „Ereignis“: Die Erzählung vom Mord des Tormanns Josef Bloch (Arthur Brauss) an der Kinokassiererin (Erika Pluhar) zeigt, wie sich einem „normalen Helden“ „die Gegenstände, die er wahrnimmt, […] immer mehr versprachlichen und […] zu Geboten und Verboten werden“. Die Kriminalhandlung wird zum Rahmen für ein Erzählkonzept, das eine gemeinhin als „krankhaft“ bezeichnete, für Handke aber „lebensübliche“ Wahrnehmung zeigen soll, wie der Autor es formulierte.

Der 1970 erschienene, kommerziell sehr erfolgreiche dritte Roman von Peter Handke wurde kurz nach seiner Publikation unter der Regie von Wim Wenders als Fernsehfilm produziert. Die Präzision von Handkes oft als „filmisch“ bezeichneter Sprache faszinierte Wenders, gemeinsam mit dem Autor verfasste er das Drehbuch zu der minutiös umgesetzten Verfilmung des Romans, die Blochs Entfremdung von der Wirklichkeit ins visuelle Medium übersetzt.

Der Film lief zuletzt am: Mittwoch, 14. 12. 2022
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