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Der deutsche Sektenführer Paul Schäfer gründete 1961 im Süden Chiles die berüchtigte Colonia Dignidad, die kommunenähnlich strukturiert war: Männer und Frauen wurden getrennt, Kindesmissbrauch, Prügelstrafen und sexuelle Gewalt waren an der Tagesordnung. Diese Stätte des Grauens wurde nach der Inhaftierung Schäfers 2005 zu einem Ferienort „umfunktioniert“ und in Villa Baviera umbenannt. Noch immer leben dort mehr als 100 deutschsprachige Menschen aus drei Generationen – Opfer und Täter. Das verbindende und identitätsstiftende Element ist und bleibt dabei das Singen deutscher Volkslieder.

Marianne Hougen-Moraga und Estephan Wagner haben diesen Ort besucht, der sich zwischen Verdrängen und Vergessen, Erinnern und Aufarbeitung bewegt. Mit einzigartiger Sensibilität in der Interviewführung gelingt es ihnen, beide Seiten vor die Kamera zu holen und ein differenziertes Bild eines Mikrokosmos zu zeichnen, in dem hinter der deutschen Bierzeltmentalität immer wieder die dunkle Vergangenheit hervorbricht.

„Ein berührender, nuancierter und zutiefst menschlicher Film“ (Cineuropa)


Bester Film Filmfestival CPH:DOX Kopenhagen
Beste Dokumentation Filmfestival Reykjavík
Beste Dokumentation Filmfestival Cork

Der Film lief zuletzt am: Donnerstag, 7. 4. 2022
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