In der Bibliothèque Publique d'Information im Centre Pompidou in Paris treffen sich wöchentlich Menschen aus allen Erdteilen, um im Atelier de Conversation französisch zu sprechen. Neben Kriegsflüchtlingen sitzen Geschäftsleute, neben unbekümmerten Studierenden politisch Verfolgte. Von Moderator*innen wird jeweils ein Thema vorgegeben, mit dem jeder etwas anfangen kann: Heimweh, Liebe, Wirtschaftskrise, Männer und Frauen. So verschieden die Teilnehmer*innen auch sind, so haben sie gemeinsame und verbindende Ziele: Die Sprache zu lernen und Verbündete zu finden, um in der Fremde (über-)leben zu können.
In seinem ersten langen Dokumentarfilm in Eigenregie greift der Salzburger Regisseur Bernhard Braunstein auf eigene Erfahrungen zurück. Als er 2009 nach Paris zog, besuchte er selbst zwei Jahre lang das Atelier de Conversation im Centre Pompidou. Er war fasziniert von den so unterschiedlichen Menschen, deren Geschichten und wie sie miteinander agieren.
Mit ATELIER DE CONVERSATION, u. a. mit dem ARTE-Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet, dokumentiert er nun die Schönheit des Sprechens, des Zuhörens und den berührenden Versuch, sich zu verstehen. Der Film bietet dabei auch einen hoffnungsvollen
und erfrischend humorvollen Zugang zu aktuellen Fragen - von Klischees über Krise bis Heimatverlust, Krieg und Liebe. ›Ein tief humanistischer Film wider den Zeitgeist‹, schreiben die Salzburger Nachrichten.