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ZU EBENER ERDE dokumentiert Männer und Frauen, die in Wien ohne Obdach leben und vom Rest der Welt oft nicht wahrgenommen werden. Man begleitet etwa Herrn Birkner auf seinen routinierten Wegen durch Parkanlagen, zu provisorischen Schlafplätzen oder Sozialeinrichtungen. Hedy hingegen hat sich bei klirrender Kälte im Wald am Stadtrand einen höhlenartigen Unterschlupf aus Zweigen gebaut. Beschönigt wird nichts. So spart der Film etwa den ruppigen Umgangston zwischen Laco und seiner zerbrechlich wirkenden Frau Katka ebenso wenig aus wie eine bedrückende Szene in einem Waschsalon, die in alkoholbetäubter Leere zerfließt.

Zwischen sensibler Nähe und respektvoller Distanz erzählen die eindringlichen Porträts von der Bewältigung des Alltags auf der Straße, von Freiheit und Abhängigkeit, von Bedürfnissen und Grenzen, von Krankheit, Tod und letztlich unteilbarer Würde des Menschen. Hierbei lässt sich die Kamera Zeit, passt sich dem Tempo der Porträtierten an. ZU EBENER ERDE ist ein entwaffnend ehrlicher Film über Lebensrealitäten zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit. „Wir wollten Menschen vom äußersten Rand aus der Anonymität holen, denjenigen eine Stimme geben, die sonst nicht gehört werden“, betont das Regie-Trio. „Ein schonungsloser und beeindruckender Dokumentarfilm, der vielleicht dazu führt, dass man das nächste Mal an einem Obdachlosen nicht achtlos vorbei geht“ (ARTECHOCK.DE).

Der Film lief zuletzt am: Montag, 1. 10. 2018
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