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Ödön von Horváth stellte seinen vorletzten Roman Jugend ohne Gott 1937 in Henndorf am Wallersee fertig. Ein Roman, wie Hermann Hesse feststellte, der „quer durch den moralischen Weltzustand von heute“ schneide; er wurde nicht zuletzt angesichts seiner pazifistischen Aussagekraft von den Nationalsozialisten verboten.

In Alain Gsponers Verfilmung besucht eine Schulklasse mit ihrem Lehrer nicht mehr ein vormilitärisches faschistisches Ausbildungslager, sondern ein Assessment-Camp, in dem die SchülerInnen einen Platz in einer Eliteuniversität ergattern können. In die nahe Zukunft versetzt, geht Gsponers filmische Adaptierung gegenwärtigen Formen sozialer Machtstrukturen nach: Konkurrenzkampf wird nicht mehr vom faschistischen System, sondern von sozialen Medien und Überwachungsapparaten befeuert.

 

Der Film lief zuletzt am: Mittwoch, 14. 11. 2018
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